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Es werden Posts vom Juli, 2025 angezeigt.

Wer die Herausforderung sucht … findet sie in Potsdam

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Ich denke, das war eine der best besuchten Bluegrass Jams in Berlin/Potsdam. Bis zu 18 MusikerInnen drängten sich in den Keller des Restaurants Rasoi. Erstaunlicherweise gab es nur eine Mandoline, aber dafür jede Menge Gitarren, Fiddles und Banjos. Eine Dobro und ein Kontrabass machten die Runde komplett. Der Keller im Rasoi ist eher ein Zwischengeschoss, also mit Fenstern zum Gehweg und … einer ziemlich fixen Bedienung. Also war alles bereit für die Musik.  Da natürlich alle spielen wollen (deswegen kommt man ja zu einer Jam), war zu Beginn wahrlich ein infernalischer Krach … das wurde aber ab dem 2. Stück größtenteils besser. Die Rolle der Gitarre ist beim Bluegrass nicht zu unterschätzen – keine ist blöd, mehr als eine auch ;) Die Gitarren hatten oft die Herausforderung, sich auf einen Groove in angemessener Lautstärke zu einigen – halt Emotionen pur :) Neben den Rhythmus-Finde-Herausforderungen – was sicher der großen Gruppe geschuldet war – empfand ich die Solo-Spiel-Strategi...

Ein dunkler Wald mit Bluegrass-Musik - Odderade

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Das Jam-Mobil quält sich im 1. Gang über schmale Waldwege, der Regen der vergangenen Tage ist noch präsent, und da ist es … das (independent) Filmfest in Odderade, mitten im Wald gelegen, irgendwie wie ein Lager im Sherwood Forest. Die nächste Herausforderung: Das Wenden auf dem schmalen Waldweg – denn der gute Jammer weiß: Fahrzeug immer in FluchtRichtung parken :)   Was war geschehen: Banjo-Claus aus Hamburg hatte die Idee, eine spontane musikalische Aktion auf dem Filmfest zu performen. Manche würden die Aktion als Scratch-Band bezeichnen – aber dazu gehören meiner Meinung nach einige Proben. Deshalb läuft die Aktion bei mir unter dem Namen Skripted-Jam, also das Programm und die Tonarten stehen vorher fest, Proben und weitere Absprachen sind eher Luxus.  Mit am Start sind neben Banjo-Claus Fiddle-Christiane, Gitarren-Martin, und Dobro-Klaus-Peter der Hamburger Jam und Bass-Ute als Leihgabe von Countryside. Also alles, was eine nette Jam benötigt. Ein EarTrumpet und zwei S...

HiH - Herausforderung in Hannover

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Die Jam im „Alten Bahnhof Anderten“ in Hannover ist schon eine Besonderheit in der Region. Die MusikerInnen sind Vollzahler, andererseits ist Publikum anwesend, die der Musik zumeist nicht abgeneigt gegenüberstehen. Man muss fairerweise sagen, dass die Wirtsleute die GEMA zahlen. Nevertheless, etwas Qualität ist angesagt, auch wenn es eine Jam ist (bla bla bla…). Im Sommer ist die Jam im Biergarten und diesmal etwas weiter in der Mitte, damit man uns besser hören kann. Der Wind stand etwas ungünstig, so dass die vorbeirauschenden Züge lauter waren als normal. Die Anfangs-Besetzung war schwierig: 2 Fiddles, 2 Banjos, 1 Bass und eine Mandoline – es fehlte die Gitarre als Bezugspunkt für Gesang und Solis. Das machte die ersten Stücke etwas unbefriedigend. Erst als die Mandoline statt Rhythmus einen rhythmischen Teppich beigetragen hat, war die Musik uneingeschränkt vorzeigbar - und für die Mandoline war es ziemlich anstrengend, sich nicht mal zurücklehnen zu können. Später am Abend kamen ...

Kassel im Sommer - eine klare Reiseempfehlung

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  Die Jam im „Einladen“ in Kassel hat zur Musik gebeten … und trotz der Ferien sind sieben MusikerInnen dem Ruf gefolgt. Die Anreise mit den Öffentlichen ist ziemlich komfortabel, Parkplätze sind Vorort allerdings rar gesät. Gitarren-Jonas war so lieb, eine angemessene Menge von Getränken herbeizuschaffen und so konnte entspannt gejammt werden. Der Raum ist durch die kahlen Wände schwer zu bespielen – an den Wänden aufgehängte Jacken und eine Trittleiter mit einer Wolldecke haben die Akustik jedoch etwas verbessert. Trotz der Anti-Hall-Maßnahmen half letztendlich nur … Disziplin, Disziplin und Disziplin. Nach einer klaren Ansage von Gitarren-Jonas war das auch allen im Bewusstsein. Neben den in Kassel gepflegten Standards (seitdem ich mal angemerkt hatte, dass Kassel eine E-Dur-Enklave sei, hat sich irgendwie die Anzahl mit Songs dieser Tonart reduziert 🤷‍♂️ - eigentlich schade)  wurden auch viele neues Songs ausprobiert – das hat eine Menge Spaß und Spielfreude gemacht. Die ...

Sommer, Regen, Bluegrass im Trockenen - die Lions-Sommer-Jam

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Die Braunschweiger Lions-Jam veranstaltet einmal im Jahr eine besondere Jam im Garten der Session-Hosts Sonja und Tobi in Lagesbüttel. Und die Community ließ sich von der Wetterprognose (die dann auch so eingetreten ist) nicht schrecken. Für gute Musik und ein Potluck-Dinner inklusive BBQ reisen MusikerInnen schon mal ein paar Kilometer. Und so waren Gäste aus Berlin und Hannover, aber auch der Session Host Banjo-Robert aus Dresden in der musikalischen Runde vertreten. Der neu überdachte Unterstand bot genügend Platz für 16 MusikerInnen, die über Stunden dem Regen trotzend solide Bluegrass- und auch so manche Oldtime-Stücke zelebriert haben.  Die Lions-Jam legt viel Wert auf „Nachwuchsförderung“, so dass das Tempo Medium bis Medium-Slow war und die Tunes eher Standards. Aber das tat der Spielfreude keinen Abbruch und so war es bis zum Dinner eine harmonische Jam.  Nach dem fulminanten Dinner fand sich noch bis 22 Uhr eine kleine Runde, die sich dann an komplexe Stücke rangewag...

Bluegrass mit Ebbelwoi unter Apfelbäumen

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Was für eine abgefahrene Jam auf dem Obsthof Schneider in der Nähe von Frankfurt. Ich wusste von vornherein, dass es keine reine Bluegrass-Jam ist – wobei ich im Nachhinein eigentlich sagen muss, dass alles mindestens Americana war und das Meiste schon ziemlich nah dran an gutem Bluegrass-Grove. Gitarren-Paul ist der Session-Host und einer der charismatischsten Musiker, denen ich in den letzten Jahren begegnet bin. Er versteht es, non-verbal einen Song zu führen – das können nicht viele. Unsere Wege hatten sich schon mal im letzten Jahr bei der Garten-Jam von Ingolf und Andrea gekreuzt – ein Tag, an den ich immer noch gerne zurückdenke. Es waren sechs versierte MusikerInnen am Start, die eines gemeinsam hatten: Musikalität (das ist leider nicht selbstverständlich ;) Und ja - drei Mandolinen können auch vernünftig zusammenspielen und ein wunderbares Ganzes ergeben. Nicht zu vergessen in der Runde ist der Percussion-Robert – normalerweise stören die ja eher, dieser aber hatte sehr viel F...

Nicht alles was man machen kann, sollte man auch …

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Vorweg ein ganz großes SORRY: In Unkenntnis der geopolitischen Gegebenheiten dachte ich, ich führe in das „erweiterte Ruhrgebiet“. Hier die Info an alle geographischen Analphabeten wie ich es einer bin: Düsseldorf liegt im RHEINLAND … so, das musste mal geschrieben werden :) Das 2. Düsseldorfer Bluegrass-Festival sollte etwas anders ablaufen als im Vorjahr, wo es erst einen Workshop gab, im Anschluss eine kleine Session auf der Bühne und dann kamen die Bands. Nebenbei gab es dann noch eine Essens-Flatrate mit vielen Sachen zum Probieren vom Barbecue –Grill/Smoker – das fand ich einen sehr gelungenen Tag. In diesem Jahr wurde die Jamsession auf Samstagabend gelegt und die Konzerte auf Sonntagnachmittag, bei „normaler“ Bewirtung. Daher entschloss ich mich, nur an der Jamsession am Samstagabend teilzunehmen. Kennt ihr das Gefühl, wenn man nicht weiß, was man hier soll, aber feststellen muss, dass man trotzdem da ist? Ich zitiere mal Chat GPT: „ Eine rheinische Frohnatur ist eine Person,...

Eine schöner Abend in der ältesten Kneipe Göttingens

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Der „Kleine Ratskeller“ als älteste Kneipe in Göttingen ist, was der Name verspricht: dunkel, klein, eng und einfach gemütlich. Hinzu kommt, dass die Wärme größtenteils draußen geblieben ist und der Schankraum angenehm temperiert war. Als vor circa fünf Monaten die Jam-Session in Göttingen in den „Kleinen Ratskeller“ umgezogen ist, wurde sie von einer Learner–Jam zu einer Fast-Jam umdeklariert – und das merkt man mittlerweile auch. Es hat sich ein gutes MusikerInnen–Team etabliert, was auf ansprechendem Niveau die anwesenden Gäste mitreißen kann. Das erkennt man daran, wenn einige Gäste sich gefühlt haben, als wenn sie auf einem Pferd säßen und über die Prärie geritten seien. Ehrlicherweise muss man sagen, dass die Jam eher mittelschnell als „fast“ ist – aber das tut der Spielfreude keinen Abbruch. Bass-Rebekka und Gitarren-Jan haben gut harmonierend durch diesen musikalischen Abend geführt. Durch Rebekka gab es natürlich immer wieder Ausflüge in die Tonart E (siehe Jam-Sessions in Kas...

Chaos … Chaos … Chaos … ein Abend in Hamburg

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Als ich spontan von der Jam im Fischers Park gelesen und auf die Wetter-App geschaut habe, dachte ich: machst dich mal auf dem Weg nach Hamburg – gesagt getan, doch es wurde ein Abenteuer :) Chaos 1: Ich sage nur – Deutsche Bahn/Metronom: Wenn die Sonne scheint, fahren sie nicht vernünftig, wenn sie nicht mehr scheint, fahren sie auch nicht vernünftig. Es ist jetzt 1:23 Uhr am Donnerstagmorgen und durch Zufall habe ich nach zwei Stunden warten noch den verspäteten Metronom nach Uelzen bekommen. Und ich habe gelernt: Bei der Information der Bahn werden nur Anliegen der Bahn behandelt, nicht von Metronom-Reisenden. Und ich möchte mal wieder das Fazit ziehen: Wenn man keine Lust hat im Service zu arbeiten, sollte man das auch nicht tun. Eigentlich sollte ich mich nicht beschweren – andere haben bereits 50 € für ein Taxi ausgegeben.   Chaos 2: Im Fischers Park ließ sich der Abend bei 32° ganz gut an. Die Jam war noch etwas spärlich besetzt, die Kleidung klebte am Körper – was soll’s...