Über die Kasseler Berge zur Musik

Kassel …   endlich wieder eine Jam in Kassel. Meine Kassel-Jam-Historie begann im Sandershaus, ist dann in das Museum in Gensungen umgezogen und nun ist sie zurück in Kassel. Achtung: Es gibt keine mir bekannte Jam in der Republik, die soviel Songs in E-Dur spielt - ich bin gespannt, was auf mich zukommt. Wie ist die neue Location? Schafft es das Jam-Mobil über die Kasseler Berge? Werde ich meine E-Dur- Skills verbessern können (immerhin 4 # - ja, das ist das falsche # Zeichen, aber ich finde hier kein anderes auf der Tastatur) :)


In der neuen Location hat die Session den Status einer privaten Zusammenkunft – also ohne Publikum. Der Raum war früher ein Weltladen und wird jetzt von einer privaten Initiative genutzt. Die stellt den Raum Kulturschaffenden unentgeltlich zur Verfügung. Der Raum hat eine tolle, aber dennoch gewöhnungsbedürftige Akustik. Es dauerte ungefähr 1 bis 2 Stunden, bis die 9 MusikerInnen sich an den Raum gewöhnt hatten und der Sound optimal war. Kennt jemand das Comedy – Format „Night Wash“? So kam man sich durch die großen Fensterscheiben vor – draußen fuhren Straßenbahnen, Autos und Krankenwagen vorbei, ab und zu blieben Passanten kurz stehen und schauten, was da drin wohl vor sich geht. Es fehlten nur noch die beschlagenen Scheiben ;) - der kleine Ofen, tat sein Möglichstes – aber so warm, dass die Luft an den Scheiben kondensieren konnte, war es drinnen nicht :)


Die Gitarrenfraktion war extrem stark vertreten – hat man die Augen zugemacht, konnte man Billy Strings, Billy Strings Bruder und Billy Strings Cousin spielen hören. Rebecca hat am Bass einen soliden Rhythmus vorgegeben, sodass die Runde ziemlich gut im Takt war. Das Niveau und das Tempo waren definitiv nichts für Anfänger – nicht ganz so starke Spieler wurden aber sehr nett integriert. Da mindestens die Hälfte der Spieler dem Kult des Oldtime anhängig waren, gab es auch das eine oder andere Oldtime Stück – war aber nicht wirklich störend :o)

Und auch der dreckige Güterwagon fand seinen Weg in die Runde :) Ich habe den Song „Dusty Boxcar Wall“ von Eric Anderson vor Jahren auf einer Jam unter der Trauerweide in Berlin kennen und lieben gelernt. Seitdem versuche ich, an jedem Jam-Ort den ich besuche, den Song (mindestens) einmal zu spielen.

Es wäre schön, wenn die Jamsession auch in Zukunft diesen Raum benutzen kann – ein klares Go for Kassel.



Grassige Grüße

P.S.: Und dann gab es noch die Geschichte mit dem Telefon-Mobil-Teil und dem Banjo - die erzähle ich, wenn wir uns mal persönlich sehen.

 




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