Prag Tag 2 - Von großen und kleinen Jams

Der erste Morgen in Prag war recht unspektakulär. Habe mich leider nach dem Frühstück noch mal zum Zeitunglesen ins Bett gelegt – und bin um 12:00 Uhr wieder aufgewacht. Dann war auch gleich Zeit zum Check-in zum EBMA Summit.

 

Was mich immer wieder fasziniert ist, dass manche (fremde) Leute mich mit Namen begrüßen, obwohl mein Namensschild verdeckt ist, mit dem Hinweis, wo wir uns vor soundsovielen Jahren mal getroffen haben. Erinnern die sich dann an den grumpy Wolfram oder war ich in einer netten Phase  - dass wird wohl immer ein Rätsel bleiben :) Ich hatte ebenfalls die Freude, Rosta Capek, den Erbauer meiner Mandoline wiederzutreffen (der sich natürlich nach ihrem Befinden erkundigt hat) und  zum 1. Mal den Dr. Banjo, der mich seit Jahren mit exzellenten ArmRests versorgt.

 

Es gab dann gegen späten Mittag auch eine erste kleine Jam – zuerst nur Fiddle–Achim und ich, nachher saßen wir dann noch mit ein paar Leuten aus Frankreich zusammen. Leider wurden wir dann gebeten, doch zum ersten Panel–Meeting zu kommen, so dass wir dann erst mal aufhören mussten.

 

Christopher vom EBMA Board hat es dann bei der Diskussion an unserem Tisch auf den Punkt gebracht, dass eigentlich Bluegrasser auf Meetings jammen möchten und keine Lust haben, sich an Panel-Diskussionen zu beteiligen. Die Frage ist eben, wie kann man sich besser connecten – durch Reden oder durch zusammen spielen?

 

Es ergab sich noch mal eine kurze Jam-Möglichkeit zwischen Ende des Panels und den Abendkonzerten, unter anderem mit Dr. Banjo, der wirklich Banjo spielt :)  Bei den Konzerten waren die „Bluegrass-Kids“ erstaunlich … die Zukunft ist gesichert. Aber natürlich wurde auch die Region 38 würdig durch „Blue Fate“ vertreten. Von den Bands die ich gehört habe, waren jedoch die Polen meine Lieblingsband (siehe Banjo-Peter aus Polen von gestern Abend).

 

Und am späteren Abend kamen dann auch die netten Jams. Nachdem ich mich endlich auf die Prucha-Zimmer-Jam getraut habe (ich spiele ja eine Mandoline von der Konkurrenz), wurde die kurz vor 22 Uhr von einem aufgeregten Angestellten des Hotels beendet – ich denke wegen Nachtruhe - strange. Allgemein habe ich das Gefühl, dass das Hotel nicht realisiert hat, was es bedeutet, über hundert Bluegrassmusiker im Haus zu haben (neben jeder Menge „normaler“ Gäste). Danach war ich auf einer interessanten Jam mit zweien der Ahrend Brüder und last but not least in einer netten Amerikanisch/Schwedisch/Tschechisch/Deutschen Runde. Da nur die Hotel/Konferenz Lobby als Jam Bereich ausgewiesen war, spielten zeitgleich bis zu fünf Sessionrunden in Hörweite :o)  Angeblich sollten noch Jams im 6. und 8 Stock sein … kann ich mir aber nicht vorstellen. Die letzte kleine Jamrunde waren ein Amerikaner, der in Schweden wohnt, ein Schwede (den ich vom Bluegrass Camp Germany kannte), einen Niederländer der in Dresden lebt (und mit dem ich im letzten Jahr bereits in Dresden gejammt habe) und mir. Ich liebe Europa, und Bluegrass, und dass das Frühstück bis 10.30 Uhr geöffnet hat.  

 

Guten Nacht/Morgen und Grassige Grüße

Wolfram


PS: Mir ist nachträglich aufgefallen, dass Dr. Banjo nicht Dr. Banjo sondern Dr. Arm heisst — sorry for that. Dr. Banjo ist natürlich Pete Wernick, der freilich nicht hier ist ;)

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