Hätte James Joyce Bluegrass gemocht?

Bonn, ehemalige Hauptstadt, wo die Franz-Josef Strauss Strasse friedlich in die Petra Kelly Strasse übergeht – das gibt mir doch etwas demokratische Hoffnung. Nur mit Wohnmobil-Stellplätzen hat man es hier nicht so. Ich stehe hier neben der Großbaustelle für das Bundesministerium für Digitales und Verkehr, und die fangen wirklich um 6.30 Uhr an zu arbeiten (bzw. die Bagger warmlaufen zu lassen – gebaggert wird erst 2 Stunden später). Dafür liegen die Rheinauen in Laufweite.

In knapp 30 Minuten ist man mit den öffentlichen am James Joyce Irish Pub und der Bluegrass Jam Bonn. Aufgehorcht – sie haben kein OldTime im Namen … ich bin gespannt. Was mich jedoch zu der Frage bringt, ob James Joyce Bluegrass Musik gemocht hätte. Frage ich mal Chat GPT: „Es ist schwierig zu sagen, ob James Joyce Bluegrass Music gemocht hätte, da es reine Spekulation ist. Allerdings war Joyce bekannt dafür, offen gegenüber verschiedenen kulturellen und musikalischen Einflüssen zu sein. Seine Werke zeigen eine Wertschätzung für unterschiedliche Musikstile, und er integrierte oft Musik in seine Texte.“ Zum Thema OldTime kommt Chat GPT zum Schluss: „Es gibt keine spezifischen Hinweise darauf, dass James Joyce ein besonderes Interesse an Old-Time Music hatte, einer Musikrichtung, die eng mit der Volksmusiktradition der Appalachen in den USA verbunden ist. Old-Time Music, wie auch Bluegrass, entwickelte sich hauptsächlich in den USA und war zu Joyces Lebzeiten eher regional bekannt.“ Ich mag James Joyce.

Der Pub ist gemütlich und über 2 Etagen verteilt. Die Jam ist im Obergeschoß und somit vom normalen Publikumsverkehr getrennt. Zu Spitzenzeiten waren 12 MusikerInnen anwesend… erfrischend wenig Banjos ;) und bestimmt 5 Mandolinen. Michael hatte neben der Fiddle auch seine Dobro dabei. Das Tempo war Medium, das Spiel war zeitweise eher chaotisch. Sollte ich mich je wieder über Hamburg mokieren, sagt einfach: „Bonn“ :) Stellt euch ein Wahlduell mit allen Parteien vor, ohne ModeratorInnen und die Möglichkeit, die Mikrofone abzustellen. Martina aus der Schweiz versuchte wacker, Disziplin in die Gruppe zu bringen – vergebens. Alles in allem trotzdem ein toller Abend mit schöner Musik, netten LeutInnen, 2 Pint Kilkenny und Fish&Chips, die aber Bratfisch mit Steakhouse Fries hießen (sind Oliven im Salat irisch?). Und natürlich durfte der „Dusty Boxcar“ durch den Pub rollen - Mission Accomplished. Sollte ich jemals wieder Urlaub in der 3. Woche haben… Bonn, ich komme.   

Hier sei mal angemerkt, dass auf der Homepage der Braunschweiger Lion Jam eine gute Übersicht über die Jams der Republik zu finden ist.

Grassige Grüße

Wolfram


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